Wärmewende mit der Brechstange

| Kategorie: Kategorie: Aus der Partei | 3 Minute(n) Lesezeit

Das Heizungschaos der Bundesregierung verunsichert Millionen Hausbesitzer. Ab dem 1. Januar 2024 muss jede neu eingebaute Heizung nach den Plänen der Ampelkoalition zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Doch mit dem Einbau einer Wärmepumpe ist es oft nicht getan.
Zwar sind Ausnahmen und Fördermittel angekündigt, aber wie die genau aussehen sollen – das ist noch offen. Bundesfinanzminister Lindner dämpfte hier bereits zu hohe Erwartungen. Dazu: viel Bürokratie, zu kurze Fristen, zu wenig Handwerker. Viele Fragen sind wenige Monate vor Inkrafttreten des Gesetzes ungeklärt. Was jetzt auf die Hausbesitzer zukommt und wie die Union zu den Plänen steht, haben wir für Sie zusammengefasst.

41 Millione Haushalte gibt es in Deutschland, rund die Hälfte heizt aktuell mit Gas, fast ein Viertel mit Öl. Mehr als neun Milliarden Euro müssen die Bürger Schätzungen zufolge bis 2028 jedes Jahr für den Einbau klimafreundlicherer Heizungen aufbringen.

Was kommt auf Hausbesitzer zu?

Funktionierende Öl- und Gasheizungen können auch nach dem 1. Januar 2024 weiterlaufen. Wer aber dann eine neue Heizung einbaut, der muss sicherstellen, dass sie mit mindestens 65 Prozent erneuerbaren Energien betrieben wird. Geht eine Heizung kaputt und kann nicht kurzfristig durch eine Wärmepumpe ersetzt werden, können Hausbesitzer erneut einen Gas- oder Ölbrenner einbauen. Diese müssen aber binnen drei Jahren ökologisch nachgerüstet, also etwa um eine Wärmepumpe ergänzt werden.

Lohnt es sich, noch schnell eine neue Gasheizung einzubauen?

Das wäre zwar erlaubt, doch das Heizen mit fossilen Brennstoffen dürfte weiter teurer werden. Ab 2044 soll das Heizen mit Öl oder Gas ganz verboten sein.

Kommt künftig denn nur eine Wärmepumpe in Betracht?

Daneben kommt beispielsweise auch Solarthermie oder eine Gasheizung plus Wärmepumpe infrage. Auch Biomasse oder der Anschluss an ein Wärmenetz sind Alternativen.

Wer ist von der Vorschrift ausgenommen?

Eigentümer, die über 80 Jahre alt sind, sollen von der Pflicht zum Umstellen ausgenommen werden. Sie dürfen ihre kaputte Heizung weiterhin durch eine Öl- oder Gasheizung ersetzen. Wird das Haus aber verkauft oder vererbt, muss nachgerüstet werden. Für einkommensschwache Haushalte soll es Härtefallregelungen geben.

Welche Fördermöglichkeiten sind geplant?

Dazu ist bisher wenig bekannt. Zur Diskussion steht beispielsweise eine mögliche Abwrackprämie. Die staatlichen Förderungen sollen sich am Alter der Heizung, aber auch am Einkommen der Besitzer orientieren. Unionsfraktionsvize Jens Spahn forderte indes am Donnerstag eine umfassende Förderung, die sich nicht nur auf die Anschaffung einer Wärmepumpe bezieht. Er sagt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: „Man muss das Gebäude sanieren, man muss möglicherweise Heizkörper austauschen, Räume umgestalten.“ Das solle aus seiner Sicht mit eingebunden werden.

Das Präsidium der CDU hat jüngst ein Positionspapier zur „Wärmewende“ vorgestellt.
Das sind die wichtigsten Punkte:

  1. Wir sind technologieoffen

Wir wollen die CO2-Ziele vorgeben. Welche Technologie an welcher Stelle die richtige ist, können wir als Politik nicht vorschreiben. Alle Öko-Heizungen sollen den gleichen Stellenwert haben. Handwerker sollen beraten, Hausbesitzer sollen entscheiden.

  1. Die Kosten müssen tragbar sein

Wir wollen eine Wärmewende, bei der alle Menschen mitgenommen werden. Das geht miteinander, nicht gegeneinander. Wir wollen Anreize statt Vorschriften. Die Heizungstauschprämie darf nicht gekürzt werden. Bei neuer Klimaneutralität soll der Bund die Hälfte der Sanierungskosten tragen. Wer geringe Einkommen und guthaben hat, soll besonders unterstützt werden.

  1. Steuerförderung für alle

Die Steuerförderung muss für alle gelten. KfW-Kredite müssen attraktiv und leicht zugängig sein. Für energieeffizienten Gebäudeneubau und Sanierung soll es direkte Zuschüsse geben.

  1. Den CO2-Handel stärken

Der Emissionshandel hat sich bewährt. Wir müssen ihn konsequent stärken. Es geht dabei um effizienten Klimaschutz, nicht um zusätzliche Einnahmen. Die Mittel müssen an Industrie und Haushalte zurückgegeben werden.

  1. Ministerien & Co. müssen Vorbild sein

Was der Staat von uns allen erwartet, muss er schnell selbst umsetzen.

(Quelle: https://www.cdu.de/artikel/wie-wir-die-waermewende-schaffen)

Lesen Sie hier zum Thema den Meinungsbeitrag von Dr. Thomas Gebhart, Landauer Bundestagsabgeordneter und Obmann im Ausschuss für Klimaschutz und Energie: https://blog.cdu-rlp.de/2023/04/die-naechste-ampel-verbotsidee/

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