CDA fordert Gleichstellung am Arbeitsplatz

| Kategorie: Kategorie: Allgemein | 2 Minute(n) Lesezeit

Anlässlich des „Equal-Pay-Days“ am 7. März und des Weltfrauentages am 8. März ruft die Arbeitsgemeinschaft Frauen der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) dazu auf, Ungleichbehandlungen der Geschlechter in der Arbeitswelt auszuräumen.

„Wir erleben in Deutschland trotz aller Bemühungen um die Gleichberechtigung der Geschlechter immer noch gravierende Unterschiede zwischen Männern und Frauen in der Arbeitswelt“, erklärt dazu die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft, Gabriele Müller (Mainz). Diese Unterscheide beträfen alle Bereiche des Arbeitslebens:

  • Unterschiede bei Karrierechancen und in der Bezahlung, vorrangig für männliche Mitarbeiter gestaltete Arbeitsplätze und Maschinen,
  • mangelnde Sensibilität für unterschiedliche gesundheitliche Anforderungen,
  • unterschiedliche Lastenverteilung in der Familienarbeit
  • …und vieles mehr.

„Es greift zu kurz, wenn die Geschlechtergerechtigkeit nur an der Lohnhöhe gemessen wird. Vielmehr ist die unterschiedliche Lohnhöhe vielfach nur das Symptom für unterschiedliche Bedingungen, unter denen Männer und Frauen arbeiten müssen“, so Müller weiter.

Wer also die Forderung des Equal-Pay-Days in die Tat umsetzen wolle, müsse vor allem diese Bedingungen ändern. Das beginne bei einer ausreichenden außerfamiliären Kinderbetreuung, damit Frauen eine Berufsrückkehr ohne Karriereknick ermöglicht wird. Dies erfordere die Einsicht, dass auch Familienarbeit Lebenserfahrung mit sich bringt, die für spätere Arbeitgeber wertvoll und produktivitätsfördernd sein kann. Das mache aber auch ein wirkungsvolles Diskriminierungsverbot hinsichtlich unterschiedlicher Lohnhöhe bei gleicher Leistung notwendig.

Die größten Diskriminierungen gebe es am untersten und obersten Ende der Lohnskala, bei den Hilfstätigkeiten tarifungebundener Arbeitgeber einerseits und bei den außertariflichen Vergütungen der leitenden Positionen in der Wirtschaft andererseits. „Der beste Schutz vor Lohndiskriminierung ist noch immer der Tarifvertrag“, betont Müller deswegen. Denn wo Löhne nicht individuell ausgehandelt sondern nach festen Regeln gezahlt werden, gibt es keine Geschlechterunterschiede. Auch deswegen sei die von der CDA schon lange geforderte Stärkung der Tarifbindung so bedeutsam.

Eine gewisse Hoffnung mache die Entwicklung der Lohnlücke zwischen den Geschlechtern, die in den letzten Jahren leicht rückläufig ist. Hierin ist nach Müllers Auffassung vor allem ein demografischer Effekt erkennbar: Ältere Arbeitnehmerinnen, die stärker von Diskriminierung betroffen waren, scheiden aus dem Arbeitsleben aus, während die nachkommenden Frauen ihre Rechte engagierter durchsetzen und schon von besseren Wiedereinstiegsmöglichkeiten in den Beruf profitieren.

„Wir dürfen als Gesellschaft aber unsere Hände nicht deswegen in den Schoß legen“, sagt Müller. „Das Ziel muss die Gleichstellung von Männern und Frauen sein. Das heißt: Sie müssen nicht nur gleiche Rechte haben, sondern diese gleichen Rechte müssen letztlich auch den gleichen praktischen Erfolg zeigen.“

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