Zu wenige Ausbildungsplätze für die Feuerwehren
Es braucht mehr Ausbildungsplätze für die Mitglieder der Feuerwehren und Hilfsorganisationen aus dem Rhein-Hunsrück-Kreis an der rheinland-pfälzischen Feuerwehr- und Katastrophenschutzakademie (LFKA), fordern die CDU-Abgeordneten aus der Region. Sie machen darauf aufmerksam, dass es bei der Bewilligung von Ausbildungsplätzen an der Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzakademie große Defizite gebe.
Der Bucher Landtagsabgeordnete Tobias Vogt kritisiert: „Viele Mitglieder unserer Feuerwehren und Hilfsorganisationen gehen bei der Ausbildungsplatzvergabe leer aus.“ Gemeinsam mit Karina Wächter MdL verweist er auf die neuesten Zahlen der Landesregierung auf ihre parlamentarische Anfrage: Demnach wurden für das Jahr 2023 von 273 Bedarfen nur 74 Ausbildungsplätze bewilligt. Das ist nur ein geringer Anteil von rund 30 Prozent. Der Anteil der zugeteilten Lehrgangsplätze liegt damit auf dem Niveau des Jahres 2022. „Die Situation ist gerade angesichts des herausragenden ehrenamtlichen Engagements unserer Feuerwehren und Hilfsorganisationen sehr unzufriedenstellend“, bemängelt Karina Wächter.
Wichtiger Austausch mit Feuerwehren im Kreis
Die beiden Landtagsabgeordneten sowie der CDU-Bundestagsabgeordnete Marlon Bröhr waren jüngst mit Feuerwehr-Führungskräften im Rhein-Hunsrück-Kreis zusammengekommen. Am Austausch nahm auch der CDU-Landtagsabgeordnete Dennis Junk teil, der als früherer Bürgermeister und als Mitglied der Landtags-Enquete zur Verbesserung des Katastrophenschutzes seine Erfahrungen einbrachte.
Der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Stefan Bohnenberger verwies bei dem Termin auf 2.500 Ehrenamtler allein in den Freiwilligen Feuerwehren im Rhein-Hunsrück-Kreis, die durch eine Vielzahl engagierter Kräfte in den Hilfsorganisationen wie Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Malteser, Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) und das Technische Hilfswerk (THW) ergänzt werden und im Einsatzfall gut zusammenarbeiten. Allein rund 500 Feuerwehrleute werden für ihre Einsätze jährlich von der eigenen Kreisausbildung geschult.
Defizite bestehen schon länger
Der CDU-Landtagsabgeordnete Dennis Junk berichtete, die benannten Defizite bei der Ausbildung bestünden bereits längere Zeit: „Die Corona-Pandemie dient regelmäßig als Ausrede und Ablenkungsmanöver. Denn auch vor der Pandemie erhielt ein großer Teil der Mitglieder der Blaulichtfamilie keinen gewünschten Ausbildungsplatz.“ Dass die Landesregierung offenbar auch unterstützende Angebote des Landesfeuerwehrverbandes abgelehnt hat, findet Junk angesichts der angespannten Situation unverständlich. „Wenn wir von effektivem Brand- und Katastrophenschutz sprechen, müssen die Ehrenamtlichen auch die gewünschten Fortbildungen erhalten – und zwar so schnell wie möglich“, so Junk.
Die Christdemokraten plädieren daher für ein Gesamtkonzept mit dem Fokus auf mehr Ausbildungsplätze für Feuerwehren und Hilfsorganisationen. „Wir haben schlagkräftige und engagierte Truppen unserer Feuerwehren und Hilfsorganisationen, die für unsere Sicherheit im Einsatz sind. Daher brauchen sie eine bestmögliche Ausbildung und Ausstattung. Dafür werden wir uns weiterhin stark machen“, betonte auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Marlon Bröhr.