Pflanzenschutzverordnung: Fatal für Winzer und Landwirte
Droht den Winzern, unter anderem am Mittelrhein, das Aus? Zumindest stehen weitreichende Konsequenzen zu befürchten, wenn die EU-Pflanzenschutzverordnung kommt. Dann könnten wesentliche Weinbauflächen in ganz Rheinland-Pfalz nicht mehr genutzt werden. Der Rhein-Hunsrücker CDU-Kreisvorsitzende Tobias Vogt und sein Stellvertreter Noel D’Avis hatten Winzer vom Mittelrhein jetzt zum Austausch nach Oberwesel eingeladen. „Pflanzenschutz ist wichtig. Der aktuelle Verordnungsentwurf der EU-Kommission gefährdet jedoch große Teile des Weinbaus am Mittelrhein und der Landwirtschaft in unserer Heimatregion“, bemängelt der CDU-Landtagsabgeordnete Tobias Vogt.
Der CDU-Europaabgeordnete Ralf Seekatz berichtete über den aktuellen Verordnungsentwurf der EU-Kommission. Dieser sieht eine umfassende Einschränkung der Verwendung von Pflanzenschutzmitteln vor. Sollte die Verordnung in dieser Ausführung in Kraft treten, wäre auf über 30 Prozent der bisher in Rheinland-Pfalz landwirtschaftlich genutzten Flächen der Anbau als solches nicht mehr möglich. Sogar der biologische Anwendungsbereich wäre davon betroffen. „Das ist vor allem angesichts einer möglichen Versorgungsknappheit bedenklich – und wird zudem zu höheren Preisen führen“, merkt Seekatz an.
Alle wesentlichen Weinberge am Mittelrhein betroffen
Auch die Nutzung im Weinbau wird dann erheblich eingeschränkt, sodass zahlreiche Flächen nicht mehr bewirtschaftet und der Anbau von klassischen und am Markt etablierten Rebsorten nicht mehr erfolgen kann. Auch wesentliche Teile des Weinanbaugebiets Mittelrhein sind von der EU-Verordnung betroffen. „Das würde teils einer Stilllegung des Weinbaus auch in unserer Region bedeuten – mit entsprechenden Auswirkungen auch auf das bekannte Landschaftsbild. Es droht das Aus für viele Winzer“, befürchtet Vogt. Auch negative Konsequenzen für Tourismus und Gastronomie sind die Folge.
Der Verordnungsentwurf sorgt sowohl bei den CDU-Politikern als auch bei den Winzern am Mittelrhein für völliges Unverständnis. Die Winzer, allen voran Albert Lambrich, Jörg Lanius und Christiane Lambrich-Henrich, erläuterten die Situation und die fatalen Konsequenzen für den Weinbau im Falle einer Zustimmung zur EU-Pflanzenschutzverordnung. Dabei machten die Winzer auch deutlich, dass pauschale Verbote der Wirklichkeit nicht gerecht werden und die Winzer ohnehin ein eigenes Interesse haben, weniger Pflanzenschutzmittel einzusetzen. Daher ist auch der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in den vergangenen Jahren zurückgegangen.
„Pauschale Pflanzenschutzverbote sind der falsche Weg“
Der CDU-Europaabgeordnete Ralf Seekatz betont, dass die CDU gegenüber einer fachlich sinnvollen Reduzierung der eingesetzten Pflanzenschutzmittel offen ist. Doch damit habe angesichts der weitreichenden Konsequenzen für Weinbau und Landwirtschaft der aktuelle Verordnungsentwurf der EU-Kommission nichts zu tun. Für die beiden CDU-Abgeordneten Seekatz und Vogt ist daher klar: „Pauschale Pflanzenschutzverbote sind der falsche Weg. Der aktuelle Verordnungsentwurf ist in der vorgelegten Form nicht zustimmungsfähig. Die EU-Pläne müssen im Sinne des Weinbaus und der Landwirtschaft in unserer Heimatregion verhindert werden!“