Anja Pfeiffer möchte Bürgermeisterin der FCK-Stadt werden
Am 12. Februar wählt Kaiserslautern einen neuen Oberbürgermeister – oder ihre seine Oberbürgermeisterin. Genau das möchte Anja Pfeiffer werden – und die 44-jährige bringt einiges an Erfahrung mit. Sie war 16 Jahre lang Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Weilerbach. Bei ihrem Amtsantritt 2005 war sie mit 25 Jahren die jüngste hauptamtliche Bürgermeisterin Deutschland. Wir haben sie unter anderem gefragt, wie der aktuelle Wahlkampf läuft und welche Stärken sie in Kaiserslautern sieht.
Was hat Sie dazu bewogen, als Kandidatin anzutreten?
Ich war zuvor 16 Jahre lang Bürgermeisterin in der Verbandsgemeinde Weilerbach und die CDU-Fraktion in Kaiserslautern hat mich vor eineinhalb Jahren gefragt, ob ich mir vorstellen kann, das Amt der Sozialdezernentin in Kaiserslautern zu übernehmen. Damals habe ich ja gesagt und natürlich auch damit verbunden, dass ich als Kandidatin für die Wahl der Oberbürgermeisterin zur Verfügung stehe. Kaiserlautern ist meine Heimatstadt und auch die Heimat meiner Familie. Ich weiß sowohl um die Stärken als auch um die Schwächen dieser Stadt. Gerade im Wahlkampf kommt man natürlich mit vielen Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch und erfährt auch häufig, was nicht so gut läuft. Auch bei allem Stolz auf Kaiserslautern, und das bin ich, gibt es viel zu tun und aus dem Grund möchte ich gerne anpacken. Ganz konkret: Kaiserslautern etwas besser machen. Zum Beispiel mit Aufenthaltsplätzen für Kinder, für Jugendliche, für Senioren. Des Weiteren, dass wir uns der Verantwortung als Oberzentrum der Pfalz mehr bewusst werden – sowohl in den Bereichen Bildung und Forschung aber auch der Wirtschaft.
Wo liegen denn die Stärken von Kaiserslautern?
Kaiserslautern ist das Oberzentrum der Region. Wir müssen Kaiserslautern nicht nur als Stadt, sondern als Region denken, denn auch der Landkreis hat Kaiserslautern im Namen. Wir müssen das als Ansporn nehmen, weiter zusammen zu wachsen und nicht nur zusammenzuwachsen. Dazu gehört, dass wir gewisse Funktionen übernehmen, hauptsächlich als Schulstandort, aber auch die Kultur spielt eine wichtige Rolle. Wir haben unter anderem das Pfalztheater, das wir beheimaten dürfen. Wir sind stolz, Hochschulstandort und auch Standort vieler Forschungsinstitute zu sein und haben die Strahlkraft nach außen. Wir haben die wichtige Aufgabe, die Fachkräfte der Zukunft der gesamten Region auszubilden.
Wo sehen Sie Ihre Stärken?
Ich bringe viel Erfahrung mit, trotz dass ich noch nicht so alt bin – zum einen in meinen 16 Jahren als Bürgermeistern. Ich war zum anderen über 20 Jahre im Kreistag, bei der Planungsgemeinschaft und im Verwaltungsrat der Sparkasse . Ich kenne faktisch alle Entscheider und Organisationen in der Stadt und der Region – auch aus vertrauensvoller Zusammenarbeit zuvor. Ich habe als Bürgermeisterin damals die Erfahrung gemacht, dass ich auch ohne Mehrheit in meinem Rat damals Mehrheiten organisieren konnte und das möchte ich auch nach Kaiserslautern mitbringen. In dem einen Jahr als Sozialdezernentin konnte ich meine Fühler ausstrecken, habe viele Institutionen der Stadt kennengelernt und weiß, wo man in diesen Bereichen anpacken muss.
Wie läuft der Wahlkampf bisher?
Es ist eine spannende Zeit, auch wenn der Termindruck irre groß ist. Der Tag könnte mehr Stunden und die Woche mehr Tage haben. Aber ich sehe es als Chance, Menschen kennenlernen zu dürfen, die ich bisher nicht kannte und ich sehe es als Erfahrung, als Sozialdezernentin weitere Erkenntnisse sammeln zu können. Wir bekommen tolle Unterstützung durch Kolleginnen und Kollegen der anderen Großstädte in Rheinland-Pfalz. Vergangenen Samstag waren Jens Spahn sowie Kollegen aus Trier, Koblenz und Ludwigshafen zu Gast – Mainz war entschuldigt, auch sie stecken ja mitten im Wahlkampf. Auch Gordon Schnieder, der Generalsekretär der CDU Rheinland-Pfalz war hier und es haben sich noch viele weitere angekündigt. Ich möchte mich an dieser Stelle für die Unterstützung bedanken.
Sie kommen durch den Wahlkampf mit vielen Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch. Kommen diese mit konkreten Forderungen auf Sie zu?
Ja, tatsächlich ist das so. Ich habe mir angewöhnt, samstags am Infostand in der Innenstadt aber auch beim Haustürwahlkampf eine Notiz auf meinem Handy zu nutzen und mir die Forderungen und Wünsche der Menschen zu notieren. Das sind manchmal kleine Ideen, wie, könnte man nicht auch in den Stadtteilbüros die gelben Säcke austeilen, sodass nicht jeder ins Rathaus kommen muss. Das fand ich eine tolle und konkrete Verbesserungsmaßnahme. Ich höre aber auch leider immer öfter, dass sich die Menschen unsicher fühlen, wenn sie durch die Innenstadt gehen. Es gibt außerdem ganz konkrete Nachfragen zu Kitaplätzen oder zu Toiletten an Schulen. Sie sehen, es wird sehr konkret.
Es freut mich sehr, dass die Menschen mit konkreten Forderungen auf mich zukommen, da ich merke, dass sie interessiert sind. Ich hoffe auch auf eine höhere Wahlbeteiligung als bei der letzten Wahl. Der Amtsvorgänger geht in seinen wohlverdienten Ruhestand und ich hoffe, die Menschen sagen: „Ich suche mir aus, wer die Stadt in Zukunft nach vorne bringen soll“.
Was würden Sie als erstes angehen, wenn Sie die Wahl gewonnen haben?
Als erstes würde ich mich bei den Menschen bedanken, die mich auf diesem Weg unterstützt haben. Dann würde ich mich mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Rathaus zusammenfinden und ihnen zu signalisieren, dass wir alle in einem Boot sitzen und die Stadt gemeinsam voran bringen. Als drittes müssen wir uns mit dem Stadtrat zusammenfinden und gemeinsame Ideen finden.
Auf einer Skala von 1-10, ein wie großer FCK-Fan sind Sie?
Wenn 10 am höchsten ist, dann natürlich 10, keine Frage.