Wir sind die Zukunft also redet mit uns!

| Kategorie: Kategorie: Meinung | 3 Minute(n) Lesezeit

Die Volksparteien verlieren Mitglieder. Seit Jahren zerbrechen sich Politiker die Köpfe, wie sie Jugendliche stärker erreichen können. Wie kann man die junge Generation ins politische Geschehen einbinden und sie dafür begeistern? Mit möglichen Lösungen hat sich Nele Kerth auseinandergesetzt. Die 16-jährige Schülerin aus Frankenthal absolviert derzeit bei der CDU Rheinland-Pfalz ein Praktikum.

„In den Parteiprogrammen wird viel über Klimaschutz, Gleichberechtigung, Bildung und die nachfolgenden Generationen geschrieben. Aber was wird genau getan, um die Erderwärmung wirksam zu stoppen oder der Gleichberechtigung einen Schritt näher zu kommen? Die jungen Erwachsenen fordern innovative Ideen und konkrete Zielsetzungen.

Zwar bekennen sich alle Parteien außer der AfD zum 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens. In den Programmen jedoch fehlt es teils an wirksamen Maßnahmen. Nach einer Studie des Deutschen Wirtschaftsinstituts (DWI) werden mit keinem Wahlprogramm die deutschen Klimaziele bis 2030 erreicht. Ein Hinweis darauf, dass nicht genug getan wird.

Das zeigt: Einige Politiker nehmen die Themen, die für die Jugendlichen prioritär wichtig sind, nicht vollständig ernst.

Fast alle Parteien haben mittlerweile die Klimaschutzpolitik für sich entdeckt. Doch Klimaschutz und Umwelt verbinden die Leute meist nur mit den Grünen. Somit ist es die Aufgabe der CDU, mehr für ihre eigenen Ideen bei Umwelt und Klima zu werben, sodass man diese Themen auch glaubwürdig mit ihr verbindet. Die Generation von „Fridays For Future“ möchte auch von der Union wissen, wie Klimaschutz praktisch umgesetzt wird, und sie möchte vor allem mit einbezogen werden.

Jugendliche wollen keinen Parteienstreit nur um des Streit willens, sondern konstruktive Vorschläge.

Es ist gut, dass Bundestag und Landtag zu diesen Themen intensiv debattieren. Jugendliche wollen aber keinen Parteienstreit nur um des Streit willens, sondern konstruktive Vorschläge. Dazu bräuchte es aber parteiübergreifenden Respekt in den Parlamenten. Die Devise heißt hier: Hören Sie den anderen Abgeordneten zu und nehmen Sie verschiedene Ansichten zu politischen Themen zur Kenntnis!

Mehr Jugendliche könnten sich so in der Politik wohler fühlen. Zudem ist eine freundliche Atmosphäre, in der gemeinsam nach politischen Lösungsansätzen gesucht wird, viel zielführender. Man hat das Gefühl, dass die eigentlichen Themen in den Hintergrund geraten und es lediglich darum geht, den politischen Gegner zu attackieren. Inhaltslose, vergebliche Diskussionen sind weder effizient, noch sorgen sie für eine aktive Zusammenarbeit.

Dies fällt auch in der politischen Kommunikation auf. Anstatt in einem Interview ständig auf die Fehler anderer Parteien und Politiker hinzuweisen, um diese in ein schlechtes Licht zu stellen, sollte die Kritik konstruktiv sein. Was ist denn die eigene Lösung? Als Jugendlicher sieht man diejenigen Politiker, die inhaltliche Verbesserungsvorschläge machen, als kompetent und authentisch an.

An Interesse fehlt es der jungen Generation größtenteils nicht. Jedoch an Partizipation. Wie können es die Politiker nun wirklich schaffen, junge Leute mitzunehmen? Zuerst einmal muss der Fokus auf den Orts- und Gemeindeverbänden liegen. Hier bietet sich an, die Jugendlichen vor Ort in ihrer Heimat zu besuchen und nach ihrer Meinung zu fragen. Christian Baldauf, der neue Landesvorsitzende der CDU, legt Wert darauf, die Menschen direkt anzusprechen. Das ist wichtig und sollte weiter ausgebaut werden mit Blick auf die junge Generation.

Podiumsdiskussionen sollten an Schulen mit Hilfe der Sozialkunde-Leistungskurse organisiert werden. Aus jeder Fraktion oder Jugendpartei könnten ein bis zwei Vertreter eingeladen werden, die ihre politischen Ansichten den Schülerinnen und Schülern nahebringen. Somit bietet sich für die jungen Leute die Chance, eine eigene Meinung zu bilden und eventuell sogar eine präferierte Partei kennenzulernen.
Schüler sollten bereits ab der siebten Klasse Erfahrungen mit Politik machen. Landtagsbesuche oder Fragerunden mit Abgeordneten und politisch Aktiven wären eine Möglichkeit, das Interesse zu wecken. Bei Events wie dem „Rhine Clean Up“ oder Hilfsaktionen, etwa für die Ukraine, können Jugendliche gemeinsam mit Politikern etwas bewegen.

Ja, die CDU und andere Parteien setzen sich bereits für die Beteiligung der Jugendlichen an politischen Themen ein. Doch dies sollte weiterhin stärker und intensiver gefördert werden, denn die jüngsten Generationen sind diejenigen, die zukünftig Politik machen sollen. Damit kann man nie zu früh anfangen. Wir sind die Zukunft – also redet mit uns!“

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