Nachhaltige Landwirtschaft als Chance
Das Europaparlament hat seine Entschließung zur „Vom Hof auf den Tisch-Strategie“ („Farm to Fork-Strategie“) angenommen – eine Chance, die europäische Lebensmittelkette nachhaltiger zu gestalten, befindet unsere Europaabgeordnete Christine Schneider, Berichterstatterin der EVP-Fraktion und Mitglied im Umweltausschuss.
„Diese Strategie wird von jedem Beteiligten der Lebensmittelkette, also von der landwirtschaftlichen Urproduktion, über Verpackung und Transport bis zum Konsumenten viel abverlangen. Der Verbraucher spielt dabei eine Schlüsselrolle, denn die Lebensmittelversorgung ist ein Kreislauf, den wir mit unserem Einkauf- und Konsumverhalten gestalten“, so die Europapolitikerin.
Der Gesetzgeber müsse die Voraussetzung schaffen, damit Verbraucher sich für eine gesunde, ausgewogene und nachhaltige Ernährung und Lebensweise entscheiden können. Beim Einkauf eines Lebensmittels dürfe nicht allein der Preis entscheidend sein, sondern das Produkt selber. „Daher müssen wir unsere Lebensmittel so kennzeichnen, dass die wichtigen Informationen über die Nährstoffzusammensetzung, die Herkunft, das Tierwohl und auch der Aspekt der Nachhaltigkeit schnell und einfach verständlich sind“, betonte Christine Schneider.
Die Farm to Fork-Strategie sei ebenso eine Chance für die Landwirtschaft, teilte Schneider mit. „Der angestoßene Wandel darf deshalb nicht auf dem Rücken unserer Landwirtschaft ausgetragen werden, sondern muss die Landwirte einbeziehen. Wir dürfen unsere sichere Lebensmittelversorgung in Europa, von der Landwirte gut leben können, nicht aufs Spiel setzen.“ Zwingend dafür seien gründliche Gesetzesfolgenabschätzungen.
Zum Hintergrund:
Europa bekennt sich mit der Farm-to-Fork-Strategie zu einer nachhaltigen und wirtschaftlich tragfähigen Land- und Ernährungswirtschaft, die auf Innovation und digitale Technik setzt. Die „Hof auf den Teller“-Strategie soll auch dazu beitragen, dass die EU bis 2050 klimaneutral wird. Sie dient der Europäischen Kommission als Richtschnur für ihre künftige Arbeit – national, europäisch, global und in zahlreichen Politikbereichen. Die Strategie umfasst insgesamt 27 Maßnahmen. Darunter sind Initiativen, die Deutschland bereits auf den Weg gebracht hat – etwa eine EU-weit einheitliche erweiterte Nährwertkennzeichnung, das Tierwohlkennzeichen oder die Reduzierung der Lebensmittelverschwendung.