„Demokratie lebt von aktiver Partizipation“

| Kategorie: Kategorie: Aus der Partei | 4 Minute(n) Lesezeit
Foto: privat

Die rheinland-pfälzische Schüler Union hat eine neue Vorsitzende gewählt: die 18-jährige Isabell Biersack aus Trier. Mit ihr haben wir über politisches Engagement von Jugendlichen, über ihre Ziele und die Neuaufstellung der Union aus Sicht junger Mitglieder gesprochen. Wenn die Schülerin nicht gerade mit Politik beschäftigt ist, trifft man sie unter anderem auch beim Kampfsport. Das verspricht doch eine starke Amtszeit! 

Frau Biersack, herzlichen Glückwunsch zur Wahl als neue Vorsitzende! Wieso wollten Sie das Amt gerne übernehmen?
Vielen herzlichen Dank! Bereits vor einiger Zeit hat meine Vorgängerin mich für dieses Amt im Landesvorstand vorgeschlagen. Somit stand meine Kandidatur unter ihrer Empfehlung relativ früh fest. Da ich seit über zwei Jahren als Kreisvorsitzende der Schüler Union in Trier meine Erfahrung mit schulpolitischen Themen sammeln durfte, konnte ich mir gut vorstellen, mich nicht nur für die Schüler in meiner Heimatstadt einzusetzen, sondern dies auch auf Landesebene zu machen, um mit dem neugewählten Landesvorstand Akzente in der rheinland-pfälzischen Bildungspolitik zu setzen.

Viele Jugendliche in Ihrem Alter haben mit Politik noch nicht viel am Hut, oder wie nehmen Sie das wahr?
Im Gegenteil, ich denke vielmehr, dass das Interesse für Politik bei Jugendlichen ziemlich groß ist. So nehme ich das in meinem Umfeld wahr. Gerade da sich parteipolitische Themen auch auf viel genutzten Social Media-Plattformen finden lassen, kommen Jugendliche immer mehr damit in Kontakt. Außerdem wurde in den letzten Monaten unter Schülern viel über verschiedenen Klima- und Umweltbewegungen diskutiert, wodurch sich die politische Zugehörigkeit bei einigen Jugendlichen bemerkbar gemacht hat. Wenn junge Menschen Veränderungen in der Politik wünschen, führt meiner Meinung nach kein Weg an einer aktiven Partizipation vorbei.

Ihr Appell: Warum sollte man sich auch als junger Mensch bereits politisch engagieren?
In meinem Schlusswort beim Landestag der Schüler Union Rheinland-Pfalz vergangenen Sonntag in Mainz habe ich gesagt, dass es besonders wichtig ist, sich bereits im Jugendalter politisch zu engagieren, weil das demokratische Politiksystem von aktiver Partizipation der Bürger lebt. Um eine breite gesellschaftliche Mehrheit politisch ansprechen zu können, ist es wichtig, dass aus allen Lebensbereichen Interessen vertreten werden. Gerade für die CDU als Volkspartei ist es wichtig, dass es Schüler, Studenten und Azubis gibt, die ihre Standpunkte klar benennen. Dadurch kann sich Politik verändern. Damit auch weiterhin junge Menschen von der Politik angesprochen werden, ist es wichtig, dass diese gerade in bildungspolitischen Themen von ihren Erfahrungen berichten, damit realitätsnahe Forderungen und Änderungen in die Wege geleitet werden können.

Gibt es ein politisches Thema, das Sie persönlich besonders umtreibt?
Natürlich beschäftigen mich die Bildungspolitik und Digitalisierungsmaßnahmen sehr, da diese in Rheinland-Pfalz besonders durch die Corona-Pandemie an Schulen gezeigt haben, dass hier unbedingt nachjustiert werden muss. Neben diesem Aspekt interessiert mich persönlich auch das Themenfeld „Außenpolitische Beziehungen“ sehr, da der Zusammenhalt der Europäischen Union uns Bürgern viele Freiheiten ermöglicht, die ich sehr zu schätzen weiß.

Dieser Tage wird viel über die Neuaufstellung der CDU gesprochen. Wie verfolgen Sie die Debatte? Was muss passieren, damit die Union auch bei jüngeren Menschen wieder stärker wird?
Ich persönlich finde, dass es fundamental ist, dass die Union zunächst einmal wieder nach 16 Jahren Merkel und einem kraftraubenden Wahlkampf zu sich selbst findet. Wichtig ist, dass die CDU ihre innovativen Forderungen in den Vordergrund stellt, da aus meiner Erfahrung bei jungen Wählern gerade Themen wie zukünftiges Leben in Deutschland, Klima- und Umweltschutz sowie moderne Technologien, wie zum Beispiel Wasserstoff, großes Interesse wecken. In allen Themen fährt die Union einen klaren Kurs, der zum Bürger durchdringen muss. Ebenfalls sind junge Identifaktionspersonen wichtig, die den Eindruck vermitteln, direkt von der Basis zu kommen. Auch hier hat die Union die ersten wichtigen Weichen gestellt, die auch in Zukunft von großer Bedeutung sein werden. Jung, modern, klare Positionen zeigen, geschlossen auftreten und dabei die eigenen christlich-konservativen Prinzipien und Werte nicht verlieren – diese Aspekte miteinander zu vereinen, ist eine schwierige Aufgabe, der sich die CDU jetzt annehmen muss.

Wofür wollen Sie sich mit Ihren Mitstreitern in der Schüler Union einsetzen?
Unser großes Ziel ist es, klare Positionen zur Bildungspolitik in Rheinland-Pfalz zu beziehen und auch auf die anfallenden Probleme in Schulen aufmerksam zu machen, damit sich in diesem Aspekt etwas verändern kann. Ebenso wichtig ist uns die Mobilisierung von jungen Menschen für politische Partizipation, der wir uns annehmen wollen.

Zurzeit sind Herbstferien. Wie blicken Sie als Schüler Union auf die kommenden Wintermonate? Sind die Schulen gut gerüstet für den Präsenzunterricht?
In Hinblick auf das bestehende Impfangebot für ältere Schüler ist hier die Sicherheit ausreichend gewährleistet. Dennoch bleibt gerade in Abschlussklassen die Sorge, doch noch kurz vor den Prüfungen aufgrund eines Infektionsfalles in Quarantäne oder ins „Home-Schooling“ wechseln zu müssen. Solange aber ausreichend Schnelltests für die jüngeren Klassen und nicht-geimpfte Schüler zur Verfügung gestellt werden, sollte die Wahrscheinlichkeit von mehrfachen Coronaausbrüchen reduziert bleiben, wodurch der Präsenzunterricht garantiert sein müsste. Für die kalten Wintermonate wären neben dem regelmäßigen Stoßlüften während des Unterrichtes Luftfilter als Unterstützung sinnvoll.

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