„Nach der Wahl ist vor der Partei-Reform“

| Kategorie: Kategorie: Meinung | 1 Minute(n) Lesezeit

Das Ergebnis der Bundestagswahl ist da. Und für die gesamte CDU ist es ein außergewöhnlich enttäuschendes Ergebnis. Woran lag es? War es das Programm? Was es der Kandidat? Und wie kann das alles für zukünftige Wahlen ändern? Darüber machen wir uns in der JU Rheinland-Pfalz nicht erst seit dem Ende der Bundestagswahl viele Gedanken.

Eine erste Analyse der JU dazu ist: Die Union hatte in diesem Wahlkampf keine kurzen, prägnanten Botschaften, wofür sie steht. Zumindest konnten wir kaum welche erkennen. Wer nicht erklären kann, wofür er steht, muss sich nicht wundern, dass sich Wählerinnen und Wähler von ihm abwenden.

Und es bedeutet auch: Es muss nun eine echte inhaltliche Erneuerung und Fokussierung geben. Man hat bereits seit einiger Zeit nicht mehr wirklich gewusst, warum man eigentlich die CDU wählen soll. Programmatisch war die Partei seit vielen Jahren ausgedünnt. Aufgefangen wurde dieser programmatische Makel vor allem durch eine überaus beliebte Bundeskanzlerin, der die Menschen vertrauten.  Es ist daher überlebenswichtig für die CDU, wenn sie inhaltlich wieder stärker erkennbar wird.

Viele Mitglieder haben zudem den Eindruck, dass unsere Stammwähler in der Kandidatenfrage nicht von Herrn Laschet begeistert waren. Es gab eine große Unterstützung für Friedrich Merz und auch Norbert Röttgen als Parteivorsitzenden. Bei der Kanzlerfrage votierte der überbordende Teil der Mitglieder für Markus Söder. Innerparteilich ausgewählt wurde am Ende trotzdem keiner von ihnen. Insgesamt ist es daher gut, wenn die CDU bei der Suche nach Kandidaten für die Zukunft wieder mehr darauf hört, welche Kandidaten unsere Mitglieder und Wähler überzeugen.

Das bedeutet dann aber natürlich auch, dass unsere Mitglieder zukünftig stärker mit eingebunden werden. Es muss klar sein, dass es sich lohnt bei uns in der CDU-Mitglied zu sein. Daher braucht es regelmäßige Konferenzen in den Regionen. Die Partei ist nach Corona ausgezerrt und sehnt sich nach mehr realen Veranstaltungen. Bei wichtigen Entscheidungen wie Koalitionsgesprächen oder Spitzenkandidaturen müssen wir zudem endlich über Mitgliederbefragungen nachdenken. Denn unsere Mitglieder erwarten zurecht, dass sie auch direkt stärker mitbestimmen können, was geschieht.

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