It’s the ecomomy, stupid!

| Kategorie: Kategorie: Meinung | 2 Minute(n) Lesezeit

Die Junge Union fordert ein eigenes Schulfach „Wirtschaft“. Rheinland-Pfalz hinke bei der ökonomischen Ausbildung seiner Schülerinnen und Schülern anderen Bundesländern hinterher. JU-Landeschef Jens Münster erklärt in diesem Beitrag, warum er sich für mehr Wirtschaft an rheinland-pfälzischen Schulen ausspricht.

„Die Selbstbestimmtheit des eigenen Lebens setzt die finanzielle Bildung zwingend voraus.“

Jens Münster, JU-Landesvorsitzender

Ist unser gegenwärtiges Schulsystem darauf angelegt, dass junge Menschen eine Chance erhalten auf ein selbstbestimmtes und wirtschaftlich eigenständiges Leben? Lernen Schülerinnen und Schüler genug über die Möglichkeiten mit Geld umzugehen, es zu investieren und wirtschaftliche Potenziale zu nutzen? Erhalten Kinder und Jugendliche die Motivation, die sie brauchen, um sich mit ihren eigenen Ideen selbständig zu machen?

Nun, laut der aktuellen „OeBiX-Studie“ des Instituts für Ökonomische Bildung an der Universität Oldenburg müssen diese Fragen in Rheinland-Pfalz eindeutig mit „Nein“ beantwortet werden. Laut dieser Studie werden nirgendwo in Deutschland Schülerinnen und Schüler so schlecht in wirtschaftlichen Kenntnissen ausgebildet wie in unserem Bundesland. Wir liegen in diesen fundamentalen Fragen der Ausbildung in Rheinland-Pfalz mit deutlichem Rückstand hinter allen anderen Bundesländern auf Platz 16 von 16. Die ökonomische Ausbildung für unsere Schülerinnen und Schüler im Land ist vollkommen unzureichend und inakzeptabel schlecht.

Das ist tagtäglich gelebte soziale Chancenungerechtigkeit an unseren Schulen in Rheinland-Pfalz. Die aktuelle Studie zeigt: Unsere Kinder und Jugendlichen im Land erhalten nicht einmal ausreichende Grundkenntnisse in Wirtschaftsfragen. Es wird für viele dieser jungen Menschen sehr schwer sein, ohne solche Kenntnisse ein eigenständiges und wirtschaftlich unabhängiges Leben zu führen. Das muss sich ändern. Wir dürfen nicht zulassen, dass Lehrpläne an Schulen Kinder und Jugendliche im Land zu ökonomischen Analphabeten ausbilden!

Als Junge Union Rheinland-Pfalz haben wir daher bereits mehrfach und nachdrücklich ein eigenes Schulfach „Wirtschaft“ gefordert. Wir dürfen die Ausbildung in diesen Dingen nicht dem Zufall, dem Glück eines Elternhauses, das sich mit Finanzfragen auskennt, oder schulfernen Institutionen überlassen. Entweder muss das Fach Sozialkunde erweitert werden und damit mehr Aspekte des realen Wirtschaftslebens thematisieren. Oder aber es muss ein eigenes Fach „Wirtschaft“ eingeführt werden. Dass hierfür eine zusätzliche Unterrichtsstunde notwendig ist oder eine Stundenkürzung in einem anderen Schulfach erfolgen muss, ist dabei in die Überlegungen der Jungen Union eingeflossen.

Bildung ist unsere wichtigste Investition in die Zukunft. Sie ermöglicht die Entfaltung der Persönlichkeit und der Talente, die jeder Mensch – egal welchen Alters – mit sich bringt. Mehr Chancengerechtigkeit bedeutet für mich als Vorsitzender der Jungen Union Rheinland-Pfalz dabei dass wir diesen Weg für eine ökonomische Unabhängigkeit und Chancengerechtigkeit für jede und jeden gemeinsam miteinander gehen.

Wenn wir die größte politische Herausforderung in unserem Land, das Versprechen vom „Aufstieg durch Bildung“, endlich neu beleben möchten, dann müssen wir dort auch ansetzen, wo sich Aufstieg vor allen Dingen zeigt: in Finanz- und Wirtschaftsfragen. Die Selbstbestimmtheit des eigenen Lebens setzt die finanzielle Bildung zwingend voraus.

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