Jeder kann sich einbringen

| Kategorie: Kategorie: Aus der Partei | 2 Minute(n) Lesezeit

Paragraph 19a, CDU-Statut. Darin ist die Wahl der Mitgliederbeauftragten geregelt. Der Paragraph klingt sehr viel trockener, als es die Aufgabe ist. Was dahinter steckt – und was sich in Zukunft für die Mitglieder in Rheinland-Pfalz tun soll, verrät uns Jörg Röder, seit 2014 der Beauftragte auf Landesebene.

Weil Jörg Röder für die Universitäten in Basel, Landau und Straßburg arbeitet, bezeichnet er sich selbst scherzhaft manchmal als „wandelnde europäische Einigung“. Keine schlechte Voraussetzung, um auch die vielen Interessen der rund 36.000 Mitglieder der CDU im Land zu bündeln und ihnen Gehör zu verschaffen. Denn das tut er als Landesmitgliederbeauftragter.

Die Mitglieder sind die Experten

Der 40-Jährige will so auch den Neustart der Partei, den anstehenden Restrukturierungsprozess, gemeinsam mit den Mitgliedern gestalten. Schließlich seien sie die Experten, welche Strukturen, Angebote oder Themen wichtig sind. „Sie haben Fragen und vielleicht auch schwierige Herausforderungen, und gleichzeitig sind sie diejenigen, die die Erfahrung vor Ort haben, sei es als Wahlkämpfer, als Schatzmeister im Ortsverband oder als ehrenamtliche Mandatsträger“, betont Jörg Röder.

Doch von vorn: Was tun Mitgliederbeauftragte, die inzwischen auf allen Parteiebenen gewählt werden, eigentlich? Kurz zusammengefasst: Sie gewinnen gemeinsam mit ihren Parteifreunden neue Mitglieder, versuchen, Austritte abzuwenden – und vor allem: jedem die Möglichkeit zu geben, sich in die Arbeit der CDU einzubringen.

Das will Jörg Röder, der qua Amt auch Mitglied im Landesvorstand ist, weiter intensivieren. „Wir wollen, dass jedes Mitglied sich eingebunden fühlt und sehr zielgerichtete Angebote machen, sich zu engagieren“, erklärt Röder. „Dazu wollen wir in den kommenden Monaten mehr über unsere Mitglieder erfahren.“ Bereits in Arbeit ist eine breit angelegte Befragung, die zeigen soll, welche Erwartungen die Mitglieder haben, was sie interessiert, welche Tätigkeiten sie sich vorstellen können.

Auch soll es neben jenen im Mitgliederportal www.cduplus.de mehr Serviceangebote direkt auch auf Landesebene geben, etwa Vordrucke oder Materialien für Veranstaltungen oder Social Media. Um all die Vorhaben voranzubringen, arbeitet Jörg Röder mit Nachdruck daran, Netzwerke der Mitgliederbeauftragten untereinander zu knüpfen und ein Zusammengehörigkeitsgefühl zu festigen. Auch mit dem neuen Generalsekretär Jan Zimmer steht er darüber im Austausch.

„Die Meinung jedes Mitglieds muss gehört werden.“

Ein hitzig diskutiertes Thema innerhalb der Mitgliederschaft war zuletzt auch eine neue Form der Einbindung: Im Zuge der Debatte um die K-Frage waren Rufe nach Mitgliederentscheiden laut geworden. Dazu hat Jörg Röder eine differenzierte Meinung: „Ich halte nichts davon, immer dann danach zu rufen, wenn einem eine Entscheidung eines Vorstandes nicht passt“, sagt er. Es habe viele, wenn auch leisere, Stimmen gegeben, die mit dem so bestehenden Vorgehen einverstanden gewesen seien. Allerdings betont Röder: „Die Meinung der Mitglieder, jedes Mitglieds, ist wichtig, und sie muss gehört werden. Und wenn Mitglieder gefragt werden, muss das auch Konsequenzen haben.“ Dafür sollen die Mitgliederbeauftragten Sorge tragen. Theologe Röder arbeitet daran intensiv.

Übrigens: Die Arbeit vor Ort kennt Jörg Röder bestens – als Ortsverbandsvorsitzender in Neuwied-Oberbieber und als Schatzmeister im Kreisverband. Irgendwie macht ihn das ja, wie sicherlich viele andere Ehrenamtliche, auch zur „wandelnden rheinland-pfälzischen CDU“ – keine schlechte Voraussetzung für große Aufgaben.

Foto: privat

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