Dringender Handlungsbedarf an rheinland-pfälzischen Grundschulen

| Kategorie: Kategorie: Aus der Fraktion | 2 Minute(n) Lesezeit

16 Prozent der rheinland-pfälzischen Grundschulkinder verfehlen im Lesen die Mindeststandards, im Zuhören sind es 18 Prozent und bei der Orthografie sogar 28 Prozent – das sind die alarmierenden Ergebnisse der aktuellen Studie des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB). Grund genug für die CDU-Landtagsfraktion, das Thema auf die Tagesordnung des Bildungsausschusses zu setzen. Gemeinsam mit Experten aus Verbänden und Institutionen wurde diskutiert: Wie können unsere Grundschulkinder besser für die weiterführenden Schulen vorbereitet werden?

Für Jenny Groß MdL, bildungspolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, ist klar, wo es vor allem hakt: beim Personalschüssel und der schlechten Lehrerversorgung. Sie betont: „Ohne genügend ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer und weiteres Personal für Schule und Verwaltung ist keine deutliche und nachhaltige Verbesserung des Systems Schule zu gestalten.“

„Es geht um das große Ganze, das gesamte System bedarf einer Überarbeitung und Rahmenbedingungen müssen geändert werden.“
Jenny Groß MdL

Bengjamin Bajraktari vom Verband Reale Bildung sprach gar von „Schulen im Notbetrieb“. Es brauche eine systemische Veränderung: „Wir brauchen eine Personalversorgung von 100% plus x, eine flächendeckende Ausweitung der Schulsozialarbeit und Schulpsychologie und keine Studenten, die eine Klassenleitung innehaben.“

Auch andere eingeladene Gäste machten im Ausschuss deutlich, wie dringend oder gar überfällig der Handlungsbedarf ist. Prof. Felicitas Thiel von der Freien Universität Berlin unterstrich eine Forderung, die die CDU schon lange trägt: Sie spricht sich für verbindliche Sprachstandsdiagnosen 18 Monate vor dem Schuleintritt aus, um frühestmöglich Defizite erkennen und entgegenwirken zu können. In diesem Zusammenhang kritisierte sie auch das Aus der „Sprach-Kitas“.

Jenny Groß MdL

Was kann noch getan werden, um Kinder besser zu fördern? Lars Lamowski, Vorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung, brachte etwa ein verpflichtendes Schuleingangsjahr in die Debatte ein.  Auch CDU-Bildungsexpertin Jenny Groß stellt heraus, dass der Übergang von der Kita in die Grundschule deutlich verbessert werden müsse. Ein Beispiel seien die sogenannten Startergruppen.

Des Weiteren brauche es deutlich mehr Schulsozialarbeiter und Fachkräfte. Jenny Groß: „Wir brauchen mehr Fachpersonal für Integration und Inklusion. Denn die können einerseits das Lehrpersonal entlasten, damit diese sich wieder voll und ganz auf den Unterricht konzentrieren können, und andererseits sich gezielt mit den Kindern beschäftigen und diese fördern.“

Stichwort Fachkräfte: Die CDU-Landtagsfraktion setzt sich weiter dafür, dass die Besoldung der Lehrkräfte der Grundschulen, die auf A13 angehoben wird. Jenny Groß betont abschließend: „Das Land muss nun endlich einsehen, wo die Probleme liegen und Verbesserung herbeiführen – und nicht mit Pilotprojekten oder toll klingenden Programmen versuchen, ein Loch im System zu verkleinern. Es geht um das große Ganze, das gesamte System bedarf einer Überarbeitung und Rahmenbedingungen müssen geändert werden.“

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