„Die Aufklärung sind wir den Menschen schuldig“

| Kategorie: Kategorie: Aus der Fraktion | 2 Minute(n) Lesezeit
Obmann Gordon Schnieder MdL im Gespräch mit den Pressevertretern vor Ort

Als beklemmend beschreibt der CDU-Landtagsabgeordnete Gordon Schnieder seinen jüngsten Besuch im Ahrtal. Obwohl er schon mehrfach in der von der Flutkatastrophe betroffenen Region im Norden von Rheinland-Pfalz unterwegs war – als Obmann im von der CDU-Fraktion beantragten Untersuchungsausschuss des Landtags. Trotzdem ist Schnieder jedes Mal aufs Neue erschüttert von der Zerstörung, die noch immer sichtbar ist – auch Monate nach der Katastrophe.

Am Montag besuchten die Mitglieder des Untersuchungsausschusses in einer auswärtigen Sitzung verschiedene Orte des Flutgebiets. Mit dabei: der Geologe und Direktor des Landesamtes für Geologie und Bergbau, Prof. Georg Wieber. Er erklärte die Eigenheiten der Böden im Rheinischen Schiefergebirge.

Der Vor-Ort-Termin sollte die Frage klären, „welchen Einfluss die topographische und geologische Beschaffenheit des Ahrtals auf die Flutkatastrophe am 14./15. Juli 2021 hatte“. Für CDU-Obmann Gordon Schnieder ist immer wieder auch eines wichtig: politische Verantwortlichkeiten für die Abläufe und möglicherweise zu späte Warnungen zu klären. „Das sind wir den 135 Menschen schuldig, die ums Leben gekommen sind.“

Schnieder beschäftigt ein Termin besonders: „Mich hat der Besuch im Haus der Lebenshilfe in Sinzig sehr bewegt. Zwölf Menschen sind dort in der Flutnacht gestorben. Da ist man sich sehr deutlich bewusst, welche Aufgabe wir hier haben: die Frage zu stellen, was hätte getan werden können, um das zu verhindern.“

„Da ist man sich sehr deutlich bewusst, welche Aufgabe wir hier haben: die Frage zu stellen, was hätte getan werden können, um das zu verhindern.“
Gordon Schnieder MdL

Auch nach Schuld, Hönningen, Altenahr, und Dernau ging es für die Abgeordneten. Für den Landtagsabgeordneten Schnieder, den seitens der CDU-Fraktion auch seine Kollegen Anette Moesta MdL und Marcus Klein MdL begleiteten, sind zwei Erkenntnisse wichtig:
Wie der Sachverständige Wieber erläuterte, kann der Boden im Ahrtal nur sehr wenig Wasser aufnehmen. Kommt es wie im Juli zu einem Starkregenereignis, fließt dieses gesamte Wasser direkt ab. Hinzu kommt: Laut dem Experten gibt es im Ahrtal bis zu 200 sogenannter Muren. Sie entwickeln sich bei starkem Regenfall und führen an Hängen zu starken Rutschungen aus Schutt, Schlamm und Wasser. Ein große Gefahr in dem engen Tal mit teils steilen Schieferfelsen.

Gordon Schnieder MdL (c) Tobias Koch

Gordon Schnieder stellt heraus: „Diese Geländeeigenschaften waren jedem bekannt. Wir müssen jetzt klären, wann klar war, welche Mengen Wasser auf welchem Gebiet niedergehen würden und wie die sich Wässer der einleitenden Bäche verteilen.“ Das soll in den nächsten beiden Sitzungen des Untersuchungsausschusses im Januar geschehen. Die CDU-Landtagsfraktion hat dazu den Hydrologen Prof. Dr. Dietrich Borchardt sowie den bekannten Meteorologen Jörg Kachelmann als Sachverständige benannt.
Vor dem Lebenshilfehaus in Sinzig erinnert eine Gedenkstätte an die Menschen, die hier ihr Leben ließen. Die Toten, aber auch die vielen Angehörigen und jene, die so viel verloren haben, dürfen nicht vergessen werden. Gordon Schnieder verspricht: „Die Aufklärung all dessen, was zu den vielen Toten und Verletzten führte und damit auch die Frage, ob man diesen Schmerz hätte verhindern können, dafür setzen wir uns im Untersuchungsausschuss weiterhin mit Hochdruck ein.“

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