Dr. Fred-Holger Ludwig als Landesvorsitzender der Senioren-Union wiedergewählt
Herr Dr. Ludwig, herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Wiederwahl als Landesvorsitzender der CDU Rheinland-Pfalz. Vor welchen Herausforderungen steht die Senioren-Union Ihrer Meinung nach?
„Die Senioren-Union darf als Vereinigung im politischen Geschehen in der eigenen Partei nicht in Vergessenheit geraten. Wir müssen dafür kämpfen, dass wir Gesundheit entsprechend WHO als den Zustand des vollständigen, körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens begreifen. Politik für ältere Menschen muss darauf abzielen, sowohl die Rahmenbedingungen für ein aktives und kompetentes Altern mitten in der Gesellschaft zu schaffen als auch den Schutz und die Hilfe für diejenigen zu gewährleisten, die hierauf angewiesen sind.“
Welchen Beitrag kann die SU innerhalb der CDU leisten?
„Zu Fragestellungen, die die Senioren betreffen eindeutige Position beziehen und die Meinungen der Bürgerinnen und Bürger über die Vereinigungen zur innerparteilicher Beratung stellen, wie z.B. Verbesserung der großen Witwenrente oder dritter Punkt zur Mütterrente.“
Welche Themen beschäftigen die älteren Menschen derzeit besonders?
„Altenpolitik richtet sich auf die Gestaltung der Lebenssituation älterer Menschen und sollte darauf angelegt sein, dass diese eine faire Chance erhalten, möglichst selbstbestimmt, selbständig, aktiv und gesund alt zu werden. Politik für ältere Menschen sollte darauf abzielen, sowohl die Rahmenbedingungen für ein aktives und kompetentes Altern mitten in der Gesellschaft zu schaffen als auch den Schutz sowie die Hilfe für diejenigen zu gewährleisten, die hierauf infolge Hilfebedürftigkeit, Pflegebedürftigkeit, Krankheit oder sonstige soziale Benachteiligung angewiesen sind. Im Sinne von Verhältnis- und Verhaltensprävention sollten die Rahmenbedingungen sozial- und gesundheitsförderlich sein und ältere Menschen ggf. so unterstützt werden, dass diese Eigenverantwortung für ihre Gesundheit und ihr sonstiges Dasein übernehmen können. Im Mittelpunkt eines funktionierenden Sozialsystems muss der Mensch mit all seinen individuellen Bedürfnissen stehen entsprechend der Definition der WHO zu Gesundheit:
„ Gesundheit ist der Zustand des vollständigen, körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens.“
Besonders für Ältere sollte deshalb kommunale Altenpolitik sich auch um wichtige Versorgungsstrukturen kümmern. Das betrifft z.B. die Versorgung mit Ärzten, Apotheken, geburtshilflichen Abteilungen und Einrichtung der pflegerischen Versorgung, also auch Bereiche die unsere junge Generation und unsere Frauen massiv betrifft.
Wir als Senioren sind stolz, dass wir nicht nur länger leben sondern auch länger fit bleiben. Die Lebenserwartung steigt jeden Tag in Deutschland im Schnitt um knapp 6 Stunden.
Altenpolitik – und das hat die derzeitige Regierung erkannt – richtet sich auf die Gestaltung der Lebenssituation älterer Menschen und sollte darauf angelegt sein, dass diese eine faire Chance erhalten, möglichst selbstbestimmt, selbständig, aktiv und gesund alt zu werden.
Deshalb dürfen wir in der eigenen Partei die ältere Generation in ihren Bedürfnissen und Anliegen nicht vergessen.
So sollten wir uns nicht scheuen einen Forderungskatalog für ältere Bürger zu erstellen wie:
Konsequente Aufklärung über das Patientenrechtegesetz vom 29.11.2012, das GKV – Versorgungsstrukturgesetz vom 27.01.2012 und das GKV – Versorgungsstärkungsgesetz vom 17.12.2014 und über den Medikamentenplan vom 01. Oktober 2016.
- Blistern von Medikamenten ab einem bestimmten Alter und bei vielen Erkrankungen denn 5% aller Krankenhauseinweisungen älterer Menschen hängen ursächlich mit einer falschen Medikamenteneinnahme zusammen.
- Bildung von Paralleleinrichtungen wie in der Jugend und Sozialarbeit in Form eines Seniorenamtes bei den einzelnen Kommunen, das sich um die Fürsorge und um die Autonomie älterer Menschen kümmert. (frühere Gemeindeschwester)
- Einführung eines Senioren – Check – Up`s entsprechend der von den Krankenkassen bezahlten Kindervorsorgeuntersuchungen.
- Große Schriftzüge in allen offiziellen Schreiben kommunaler Behörden
- Mobilität im Alter fördern und ausbauen
Ein Punkt im Bereich der Pflege wäre die Erweiterung der Sozialstationen um einen psychiatrischen Pflegedienst da immer mehr ältere und alte Menschen – nicht zuletzt durch die Alterseinsamkeit Altersdepressionen entwickeln
So brauchen wir auf jeder Parlamentsebene dringend eine weitere Diskussion, die sich mit dem demographischen Wandel nicht nur auseinandersetzt sondern konsequent nach weiteren Lösungs- und Umsetzungsmöglichkeiten sucht.“